In ihrem Debütroman «Die Erinnerung an unbekannte Städte» beschreibt die Autorin und Physiklehrerin Simone Weinmann eine dystopische Welt im Jahr 2045. Besonders beeindruckte das Publikum, dass das Buch, das bereits im Jahr 2018, also vor dem Pandemieausbruch, geschrieben wurde, viele der Themen, die jetzt so aktuell wie nie zuvor sind, zur Sprache bringt.
Simone Weinmann begleitete uns auf eine Reise in die Zukunft, denn die Dystopie spielt im Jahr 2045. Wir befinden uns in einer Welt, in der nichts mehr ist, wie es war. Dieser packende und eindrückliche Roman distanziert sich jedoch von bereits geschriebenen Dystopien, in denen es um totalitäre Herrschaftsformen geht, denn Simone Weinmanns Debütroman wollte absichtlich in eine andere Richtung gehen und beschreibt das Leben nach dem Zusammenbruch politischer und zivilisatorischer Strukturen.
«Simone Weinmann möchte die Aufmerksamkeit auf aktuelle Themen, zum Beispiel die Klimaerwärmung, lenken.»
Drei Protagonisten, ein Lehrer und zwei junge Teenager, Vanessa und Nathaniel, begleiten die Leser:innen durch ein fiktives Land, das (im kollektiven Vorstellungsvermögen) an einen Ort zwischen der Nordschweiz und der Grenze zu Norditalien erinnert. Die Autorin sagte, dass es bei der Narration wichtig gewesen sei, verschiedene Generationen miteinzubeziehen.
So kann man denn auch verschiedene Perspektiven erkennen: diejenige der Person, welche den Zusammenbruch der Zivilisation erlebt hat, wie auch die der zwei unerfahrenen Jugendlichen. Denn in der Welt, in welcher der Roman spielt, sehnen sich diejenigen, die wissen, wie es zuvor war, nach Ferien in Thailand, während eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt.
Während der fesselnden Lesung und souveränen Moderation des KME-Studierenden Sven Borbély Martins wurden spannende Fragen gestellt wie beispielsweise «Wie fühlt es sich an, ein Buch zu schreiben?» Darauf antwortete die Autorin, dass man sich, obwohl es eine positive Erfahrung sei, mit gemischten Gefühlen konfrontiert sehe, weil die Veröffentlichung einen Verlust der Kontrolle über das eigene Werk mit sich bringe.
Ferner wurde gefragt, wie weit der Roman von der Pandemie geprägt sei, denn im Roman diskutiert man auch über Impfungen. Beeindruckend ist, dass der Roman, der bereits im Jahr 2018, also vor dem Pandemieausbruch, geschrieben wurde, viele der Themen, die jetzt so aktuell wie nie zuvor sind, zur Sprache bringt. Simone Weinmann möchte die Aufmerksamkeit auf aktuelle Themen, zum Beispiel die Klimaerwärmung, lenken, denn diese seien in der Romanliteratur bis jetzt nicht explizit beschrieben worden.