Dieses Jahr wurden Lehrpersonen «mit besonderen Aufgaben» gewählt. Wir gratulieren ihnen und lassen sie sich in dieser Rubrik kurz vorstellen.

Menschen – Neue Lehrpersonen mbA

Elisabeth Daix (Physik)

Nach einem Baccalauréat in Immersion Deutsch in Nordfrankreich habe ich mich für ein Mathematik-Physik-Chemie-Studium entschieden, um einen angewandten Master in Aromatik (Herstellung von Aromen für die Lebensmittelindustrie) zu machen. Nach dem Abschluss fühlte ich mich noch zu jung, um im Unternehmen weiterzuarbeiten, und auch weil mir die Mathematik fehlte, setzte ich anschliessend ein Studium in Physik fort. Ein Treffen mit einem Professor an der Universität Grenoble brachte mich dazu, meine Masterarbeit im Bereich der Erdkerndynamik zu schreiben. Im selben Team promovierte ich dann auch über Datenassimilation im Geomagnetismus. In die Schweiz kam ich als Postdoktorandin der ETH. Als mein Mann und ich eine Familie gründeten, verspürte ich das Bedürfnis, einen direkten Beitrag zur Gesellschaft von morgen zu leisten. Ausserdem hätte der Verbleib in der Forschung bedeutet, erneut das Land wechseln zu müssen. Da ich an der Universität gern unterrichtet hatte, wandte ich mich natürlich dem Unterrichten zu und verwirklichte damit einen Wunsch, den ich (neben vielen anderen) im Lycée hatte: Physiklehrerin auf Deutsch zu werden!

Ich finde es wichtig, Konzepte und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln und kritisches Denken zu fördern. Ich bin glücklich, dass ich beides im Unterricht anhand der Prinzipien der Physik veranschaulichen kann.

Meine Freizeit mit meiner Familie ist von unserer Leidenschaft für die Berge und für Sportarten im Freien geprägt.

Cornelia Luginbühl (Chemie)

Meine Reise begann in Italien, wo ich aufwuchs und meine Matura abschloss. Schon früh faszinierte mich die Welt der Wissenschaft, was mir die Studienwahl erleichterte. Aufgrund meiner Schweizer Wurzeln führte mich mein Weg nach Zürich, wo ich Biochemie an der ETH studierte. Nach einem Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin und einem weiteren Jahr in der Industrie promovierte ich in Klinischer Immunologie am Universitätsspital Zürich. Bereits während meines Studiums spielte ich mit dem Gedanken, Lehrerin zu werden. Nach der Geburt meiner ersten Tochter entschloss ich mich, das Lehrdiplom in Chemie zu erwerben. Als sich mir die Chance bot, eine Teilzeitstelle an der KME zu übernehmen, wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Heute geniesse ich die Balance zwischen Wissenschaft, Lehre und Familienzeit.

Patrick Kretz (Physik)

Als ehemaliger KME-Schüler freut es mich, nun als Lehrer an der KME tätig zu sein. Mein Physikstudium habe ich an der Universität Zürich absolviert. Im Master habe ich mich vertieft mit Oberflächen- und Festkörperphysik beschäftig. Ich wohne mit meiner Familie im Zürcher Oberland und interessiere mich neben den Naturwissenschaften für viele weitere Themen, insbesondere philosophische.

Meriton Mihovci (Mathematik)

Aufgewachsen in der heutigen Republik Kosova, führte mich das Schicksal 1999 in die Schweiz. Trotz anfänglicher Herausforderungen, insbesondere ohne Deutschkenntnisse, kämpfte ich mich erfolgreich durch das Schulsystem und schloss schliesslich die Kantonsschule in Schaffhausen im Jahr 2007 ab. Anschliessend studierte ich Mathematik (BSc und MSc) an der ETH Zürich. Nach einem kurzen Ausflug in die Privatwirtschaft entschied ich, mich der Lehrtätigkeit zu widmen. Seit 2016 unterrichtete ich an verschiedenen Schulen (Kantonsschule Musegg, Berufsbildungszentrum Schaffhausen und Kantonsschule Büelrain) sowie an der ZHAW. Neben meiner Lehrtätigkeit schloss ich 2021 mein Lehrdiplomstudium an der ETH ab. Seit 2019 wirke ich an der KME und versuche mit Leidenschaft, Erwachsene für mein Fach zu begeistern und ihnen einen Einblick in die schöne Welt der Mathematik zu verschaffen.

In meiner Freizeit bin ich gerne mit meiner Familie unterwegs und geniesse die vielseitigen Freizeitangebote in unserem Wohnort Winterthur.

Lorenz Roten (Geografie)

Aufgewachsen und eingeschult ein paar hundert Meter neben der KME, kehrte ich Jahrzehnte später reich an Erfahrungen zurück. Nach einer turbulenten Internatszeit, einem amerikanischen Austauschjahr, einer fremdsprachigen Matura in der Romandie und einer physischen Aufklärer-RS begann ich, die Welt zu entdecken. Momente mutterseelenallein im Kolosseum, in der Cheopspyramide, beim Uluru oder auf der chinesischen Mauer prägten mich ebenso wie der Kontakt zu Armut, Revolution, Verschmutzung, Unterdrückung, Rassismus in Ländern wie Sierra Leone, Äthiopien, Nordkorea, Südafrika, Kuba, Russland, Kosovo u.v.a. Dazu gibt es unzählige Geschichten, auch wunderschöne, von Menschlichkeit, Frieden und Überfluss. Ein wertvoller Erfahrungsschatz, dessen Essenz bei Gelegenheit episodisch in den Geografieunterricht einfliesst. Mein Geografiestudium beinhaltete ein Austauschsemester in Spanien und ein Austauschjahr in Italien. Nach dem Master führte eine unverhoffte und positive Unterrichtserfahrung zur Lehrerausbildung an der Universität Zürich. Unterricht an zahlreichen Schulen in unterschiedlichen Kantonen erweiterte die berufliche Erfahrung. Endlich sesshaft geworden, bin ich heute dankbar, an der KME mit ihrem herzlichen Lehrerkollegium und den vielseitigen Studierenden unterrichten zu dürfen.

Martin Waber (Mathematik)

Nach einer KV-Lehre und der eidgenössischen Matura schloss ich im Jahr 1990 mein Mathe-Studium an der ETH inklusive didaktischem Ausweis ab. Meine berufliche Laufbahn führte mich zuerst während acht Jahren in die Informatik-Abteilungen von zwei Grossbanken und danach in die Selbständigkeit zusammen mit meinem dreizehn Jahre älteren Bruder. Gemeinsam entwickelten wir eine Software, die das gesetzliche Meldewesen für bis zu fünfzehn kleinere Banken automatisierte. Diese Aufgabe sollte mich während 25 Jahren beschäftigen. Für die letzten zehn Jahre meines Berufslebens entschloss ich mich, doch noch in die Lehrerlaufbahn zu wechseln, zuerst mit Stellvertretungen an der Kanti Uster und dann ab 2020 mit der Anstellung an der KME. Ich schätze hier vor allem den Umgang mit  erwachsenen, jungen Menschen sowie die immer wieder inspirierenden Gespräche im Kollegium. Verheiratet bin ich mit einer Frau aus Thailand und habe Spass daran, die thailändische Sprache und Kultur kennenzulernen. Neben meiner thailändischen Stieftochter habe ich zwei erwachsene Söhne aus einer früheren Ehe.

Text: Porträtierte
Bilder:  von den Porträtierten zur Verfügung gestellt