Im Zuge der schulpolitischen Veränderungen wurden schulische Sondergefässe kritisch hinterfragt. Dies führte zur Abschaffung der Thementage und zur Förderung von Workshops für wissenschaftliches Arbeiten im Hinblick auf die Maturarbeit.
Sondergefässe für Unterricht ausserhalb des Schulzimmers sind an der KME schon lange fest etabliert. Bereits 1984 wurden die Thementage als interdisziplinäres Gefäss eingeführt. Mit der Revision der Maturitätsanerkennungsverordnung 1995 entstanden Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer, die an der KME eigene Fachtage für Vertiefung und ausserschulische Exkursionen erhielten.
Nochmals zehn Jahre später begann das Schreiblesezentrum Workshops als Hilfe für das Verfassen von Maturarbeiten anzubieten, und vor wenigen Jahren wurden die Präsentationen der Maturarbeiten in einem «Kolloquiumstag» gebündelt.
«Maturarbeitsworkshops sind das eigentliche Herzstück der neuen Sonderwoche.»
Die Veränderungen, welche die neue Teilzeitschule und das Basisjahr mit sich brachten, boten Anlass, grundsätzlich über die Sondergefässe und -veranstaltungen zu diskutieren. Diese waren bislang über das Schuljahr verteilt und belasteten den Unterricht mit Stundenausfällen. Dabei wurde eine Konzentration im Terminkalender geprüft. Die QE-Kommission befragte abgehende Studierende und führte Gespräche mit den für die Sondergefässe zuständigen Lehrpersonen.
Auf Basis dieser Abklärungen erarbeitete eine Projektgruppe Vorschläge für die Neukonzeption einer Sonderwoche vor den Sportferien. Das Kollegium entschied sich am Gesamtkonvent für die Abschaffung der Thementage und den Ausbau der Maturarbeitsworkshops, die das eigentliche Herzstück der neuen Sonderwoche darstellen.
Aufwertung der Maturarbeit
Bis 2007 spielte die Maturarbeit für das Maturitätszeugnis nur eine Nebenrolle. Die Studierenden mussten die Maturarbeit «lediglich» mit einer 4 abgeschlossen haben, um zu den Maturprüfungen zugelassen zu werden. Eine ungenügende Maturarbeit konnte für die Zulassung überarbeitet werden. Die Benotung war nicht maturrelevant. Seit der im Juli 2007 beschlossenen Teilrevision des Maturitätsanerkennungsreglements (MAR) zählt die Maturarbeit zu den Abschlussnoten der Gymnasialen Maturität.
Diese Anpassung zwang die Schulen zu einem neuen Beurteilungskonzept, bei dem eine Note gesetzt werden musste. Mit den gestiegenen Ansprüchen an die Maturarbeit wuchs auch der Wunsch von Studierenden nach zusätzlichen Angeboten, um sich die nötigen Kompetenzen an der KME zu erwerben, bspw. im Bereich des Zitierens, der Formulierung einer Fragestellung u. Ä. Diesem Wunsch kamen die Kommission Maturarbeit (KMA) und das Schreiblesezentrum (SLZ) entgegen und bieten seither Workshops zu verschiedenen Themen an. Die Zusammenarbeit zwischen KMA und SLZ bot sich nicht zuletzt deshalb an, weil der damalige Präsident der KMA, Peter Morf, zugleich Initiator des SLZ war und so Synergien nutzen konnte.
Die Neugestaltung der Workshops
So hilfreich die Workshops für die Studierenden auch waren, fiel auf organisatorischer Seite verhältnismässig viel Aufwand an, weil die Kurse individuell organisiert werden mussten. Mit der Neugestaltung der «Sonderwoche» konnten diese Schwierigkeiten zu einem grossen Teil überwunden werden.
Alle Workshops finden nun an im Vornhinein festgelegten Tagen (Do/Fr) statt, die Koordination (Buchung der Räume, Einschreibung der Studierenden) läuft über das Sekretariat bzw. Webuntis und die Lehrpersonen können ihre Workshops wahlweise auf eine Lektion oder auf zwei Lektionen auslegen. Ebenso können die Workshops mehrfach durchgeführt werden, damit die Teilnehmenden sich gleichmässig verteilen.
Die Workshops im Februar 2021
Weitere Workshopangebote in Zukunft
Für die erste Durchführung kann sich die Kommission Maturarbeit (KMA) mit der Breite der Angebote zufrieden zeigen. Gleichzeitig wird das Angebot präzisiert. In einer ersten Evaluation bei den Studierenden zeigte sich, dass kleinere Gruppen angestrebt werden sollten. Zudem wurde eine Erweiterung des Angebots um spezifische Workshops zu sozial-, sprach- und naturwissenschaftlichen sowie interdisziplinären Arbeiten gewünscht.