Beitrag – Prämierte Maturarbeiten – Azraelle Ikanovic

Alte Meister und «trial and error»

Worum geht es in Ihrer Maturarbeit?

Im Rahmen dieser Arbeit habe ich Himmellandschaften mit Aquarelltechnik gemalt. Den praktischen Teil der Maturarbeit rundete eine Ausstellung der Aquarelle an der KME ab, die von allen internen und externen Interessentinnen und Interessenten besucht werden konnte. Der schriftliche Aspekt der Arbeit besteht hauptsächlich aus zwei Teilen. Im ersten Teil ging ich auf die Herausforderungen des Mediums und des Sujets ein. Den Schwerpunkt des zweiten Teils bildeten die Evaluation und Kritik der Aquarelle. Daraus ergaben sich Antworten auf die im ersten Teil aufgeworfene Frage, was Aquarelle von Himmellandschaft gelungen macht, welche ich in meine Bildsprache integrierte.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Der Entschluss, eine gestalterische Arbeit zu wählen, stand schon sehr früh fest. Ich wollte diese Chance nutzen, um meine Bildsprache, Technik und Herangehensweise, die oft auf intuitiven Handlungen beruhen, aus Distanz kritisch und methodisch zu beobachten, potentielle Fehler zu analysieren und gestalterisch zu wachsen.

Was war das Spannendste bei der Erarbeitung?

Eine dieser übergeordneten Herausforderungen, der ich während der Maturarbeit begegnet bin, ist die Bedeutung der Tonwerte und Kontraste und wie diese zwei Faktoren zu einem qualitativ hochwertigen Kolorit führen. Besonders spannend und lehrreich war es, die Realität in die eigene Bildsprache zu übersetzen und verschiedene Bildkompositionen auszuprobieren. Die Auseinandersetzung mit den Fragen, was ein Himmellandschaftsbild gelungen macht, in Kombination mit den Studien der alten Meister sowie «trial and error» haben zu einer wesentlichen Steigerung der Bildqualität geführt. 

Was können Sie zukünftigen Maturand:innen für die Erstellung der Maturarbeit mitgeben? 

Ich habe keine allgemeingültige Formel; unterschiedliche Themen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen. Meine Maturarbeit war gestalterisch, also kann ich höchstens eine anekdotische Aussage machen. Bei gestalterischen Arbeiten ist die Versuchung gross, sich derart auf das Produkt zu konzentrieren, dass die schriftliche Arbeit aus dem Fokus gerät. Die ist jedoch genauso wichtig wie das Endprodukt und verdient ebenso viel Aufmerksamkeit.

Text und Bild: Azraelle Ikanovic